Luzerner Fischereiverband schreibt Geschichte
Medienmitteilung, 24. April 2024
Fischereiverband Kanton Luzern
Das neue Co-Präsidium des Fischereiverbandes Kanton Luzern FKL setzt sich aus Markus Fischer, Triengen, und Kantonsrätin Sara Muff, Sursee, zusammen. Schweizweit stand noch nie eine Frau an der Spitze eines Fi-scherei-Kantonalverbandes.
Markus Fischer ist seit neun Jahren Präsident des Fischereiverbandes Kanton Luzern. Neu bildet er ein Co-Präsidium mit Sara Muff, die vor einem Jahr in den Vorstand gewählt worden ist Vor der Delegiertenversammlung in Wolhusen sagte Vizepräsident Peter Schürmann: «Luzern sorgt im 140jährigen Schweize-rischen Fischerei-Verband für eine Premiere.» In der männerlastigen Fischerei-Szene sei es noch nie vorgekommen, dass ein Kantonalverband von einer Frau geleitet werde. «Wir sind von diesem neuen Führungsmodell überzeugt», sagte Schürmann und begründete es wiefolgt: «Zwei Geschlechter, zwei Generatio-nen, zwei politische Hintergründe und in der Führung einer Milizorganisation ein modernes Sharing-Modell.»
Mehr Mitglieder beim Verband
Die Delegiertenversammlung bestätigte die bisherigen Vorstandsmitglieder: Rolf Achermann, Luthern; Thomas Agner, Schüpfheim; Kurt Bischof, Hochdorf; Thomas Hofer, Oberkirch; Matthias Muther, Kehrsiten, Peter Schürmann, Nott-wil; Kantonsrat Bernhard Steiner, Entlebuch. Erfreulicherweise konnten neue Pachtgesellschaften und Einzelmitglieder aufgenommen werden.Einstimmig genehmigte die DV die Erhöhung des Mitgliederbeitrags. «Wenn wir den Fischen eine Stimme geben wollen, brauchen wir einen starken Verband», betont Co-Präsidentin Sara Muff. Und Fischer, der dem Vorstand seit fast 20 Jahren angehört, freute sich: «Seit der Gründung war der Luzerner Fischerei-verband noch kaum je in so einer guten Verfassung wie im Moment.»
Gänsesäger, Quaggamuschel, Goldwaschen
Der Fischereiverein Stadt Luzern will nicht länger zusehen, wie die wachsende Population der Gänsesäger die Fischbestände bedroht. Überwiesen wurde ein Antrag der Stadtluzerner, wonach der Fischereiverband zusammen mit den zu-ständigen Stellen Massnahmen prüfen soll. Die Fischerinnen und Fischer im Entlebuch und Napfgebiet sprachen den Zielkonflikt zwischen Goldwaschen und den laichenden Fischen an. Der FKL wird auch dieses Thema aufnehmen. Zu-stimmung fand der Antrag beim Kampf gegen die Einschleppung der Quag-gamuschel. Der FKL begrüsst die vom Regierungsrat beschlossene Einführung des Reinigungs-Obligatoriums für Schiffe, verlangt aber zusätzlich Kontrollen.
Stromgesetz und Biodiversität
Schliesslich ging es an der DV auch um zwei Abstimmungsvorlagen. Der Fischereiverband setzt sich für ein Ja zum Stromgesetz ein, das am 9. Juni 2024 zur Abstimmung gelangt. Damit können die Restwasservorschriften verteidigt wer-den. Im Herbst wird sich der FKL für die Biodiversitätsinitiative engagieren, weil die aquatische Biodiversität besonders stark unter Druck ist.
Das neue Co-Präsidium des Fischereiverbandes Kanton Luzern: Markus Fischer und Sara Muff. Bilder Andreas Bättig
Vorstand des Fischereiverbandes Kanton Luzern, von links: Bernhard Steiner, Kurt Bischof, Peter Schürmann, Matthias Muther, Thomas Ag-ner, Sara Muff, Rolf Achermann, Markus Fischer, Thomas Hofer.
Sempachersee-Fischer holen Silber
Medienmitteilung, 26. August 2025
Schweizer Jungfischermeisterschaft 2024
Der Luzerner Fischerei-Nachwuchs mischt national ganz vorne mit: Das Team des Fischereivereins Sempachersee holte an der Schweizer Jungfischermeisterschaft Silber – zur Freude des Fischereiverbandes Kanton Luzern.
Aus neun Kantonen sind insgesamt 28 Teams in zwei Kategorien an der Schweizer Jungfischermeisterschaft in Moosseedorf BE angetreten. Darunter das «Team Sempachersee» vom Fischerverein Sempachersee. Es bestand aus Jonas Rüssli, Samuel Palmers, Jimmy Amrein und Silvan Vogel.
Geschickt und sogar die Schnellsten
In einem vierstündigen Parcours mit acht Posten ging es um alle relevanten Aspekte des Petri-Hobbys wie Ziel- und Weitwürfe, Gerätekunde und Knöpfmethoden. Im Theorieteil wurden tierschutzgerechter Umgang mit Fischen, Artenkenntnisse, Fischereirecht und ökologische Zusammenhänge der Fischlebensräume getestet.
Die Sempacher Jungs lieferten eine starke Leistung ab. Nicht nur das, sie waren auch fit! Zwischen vier Posten musste entlang des Moossees gerannt werden – dabei war das Luzerner Team am schnellsten. Die Leistung fiel nicht vom Himmel. In den letzten Monaten haben sie unter der Leitung ihres Coaches Kilian Bader, Jungfischer-Obmann des Fischereivereins Sempachersee, in Theorie und Praxis hart trainiert.
Vereine für Junge attraktiv machen
«Dieser Erfolg ist die Belohnung für unsere konsequente Jungfischerförderung in den letzten Jahren», sagt Kilian Bader vom Fischereiverein Sempachersee. Matthias Muther, Vorstandsmitglied des Fischereiverbandes Kanton Luzern, hat das Team in Moosseedorf begleitet. Grundsätzlich hält er fest: «Fischen kommt bei den Jungen sehr gut an.» An Nachwuchs mangle es nicht. «Die Herausforderung ist aber, dass wir sie auch in unsere lokalen Vereine bringen.» Mit seiner Offenheit und einer aktiven Jungfischergruppe «macht der Fischereiverein Sempachersee alles richtig.»
Hinweis
Der nächste Jungfischerkurs des Fischervereins Sempachersee findet am 21. September 2024 statt. Infos und Anmeldungen: www.fv-sempachersee.ch
Das erfolgreiche Team aus dem Kanton Luzern, von links: die Jungfischer Samuel Palmers, Jonas Rüssli, Jimmy Amrein, stehend Matthias Muther, Kantonalverband, Silvan Vogel und Betreuer Kilian Bader.
Quaggamuschel: Beschwerden sind hängig


Medienmitteilung, 15. April 2025
An der Delegiertenversammlung des Fischereiverbandes Kanton Luzern wurde bekannt, dass gegen das Einwasserungsverbot für Sempacher-, Baldegger- und Rotsee Beschwerden eingereicht worden sind.
Im Kampf gegen die Weiterverbreitung der Quaggamuschel, die im Ökosystem und an der Infrastruktur enorme Schäden anrichtet, hat der Regierungsrat ein Einwasserungsverbot für die drei Seen verfügt: Seit Dezember 2024 dürfen private Schiffe aus anderen Seen nicht mehr in Sempacher-, Baldegger- und Rotsee eingesetzt werden. «Das sofortige Handeln des Kantons war richtig», sagte Sara Muff, Co-Präsidentin des Fischereiverbandes Kanton Luzern FKL an der Delegiertenversammlung in Rain. Der Fischereiverband engagiert sich seit über einem Jahr im Austausch mit Amtsstellen und Politik für Massnahmen.
Verbot ist hart… aber leider nötig
Gegen das regierungsrätliche Verbot wurden Beschwerden eingereicht. Der Fischereiverband kann nachvollziehen, dass das Verbot für Wassersportvereine einschneidend ist, «aber es gilt nun wirklich gemeinsam das übergeordnete Ziel zu sehen», so Muff. Es sei alles zu unternehmen, damit die Quaggamuschel nach dem Vierwaldstättersee und dem Zugersee nicht auch noch in diesen drei Seen Schaden anrichtet. Peter Ulmann von der Dienststelle lawa sagte an der DV: «Jeder Tag ohne Quaggamuschel in unseren Gewässern ist ein Gewinn.»
Melde- und Schiffsreinigungspflicht
Das Einwasserungsverbot gilt bis zum Zeitpunkt, an dem die Verordnung zur Schiffsmelde- und Reinigungspflicht in Kraft sein wird. Diese Arbeiten laufen. «Für uns von der Fischerei ist sehr wichtig, dass klar definiert wird, wer und wo die Reinigung fachlich korrekt vornimmt und wie kontrolliert wird», so Muff.
Neues Führungsmodell - brisante Themen
Seit einem Jahr wird der Luzerner Fischereiverband erstmals von einem Co-Präsidium geleitet. «Das ist super, die geteilte Führungsverantwortung funktioniert tipptopp und kam im richtigen Moment.» Denn das Geschäftsjahr 2024 sei besonders intensiv gewesen. Etwa mit Themen wie die Ewigkeitschemikalien PFAS, Gewässerverunreinigungen, Wasserbau oder die Gespräche mit der Ornithologischen Gesellschaft über den Gänsesäger
Überhaupt, der Fischereiverband Kanton Luzern ist fit und aktiv. Das wird wahrgenommen und führte wie vor einem Jahr auch an der DV 2025 zu einer Neuaufnahme: die junge Pachtvereinigung Oberwasserkanal EW Thorenberg.
Natur und Hochwasserschutz
Über Revitalisierungsprojekte informierte Viktor Schmidiger, Dienststelle vif. Die wichtigsten Vorhaben in den nächsten drei Jahren sind verschiedene Abschnitte an der Kleine Emme (Mündung Grosse Fontane – Reuss), Waldemme Sörenberg (Muniloch), Vitznau (Gasstrübi/Altdorfbach). Schmidiger: «Wir wollen soweit immer möglich Revitalisierungen und Hochwasserschutz optimal verbinden.»
Box
«Cool, nicht nur «Köder bädele»
Mit grossem Applaus würdigte die Delegiertenversammlung die Silbermedaille des Teams Sempachersee an der Schweizerischen Jungfischermeisterschaft im August 2024. Das erfolgreiche Team setzte sich zusammen aus Jonas Rüssli, Silvan Vogel, Samuel Palmers und Jimmy Amrein. Frisch erzählten sie über ihr Hobby und ihre Begeisterung. «Ich bin einfach gerne draussen, in der Natur, und beim Fischen erlebst du immer wieder etwas neues», sagte Jonas Rüssli. Angesprochen auf die Reaktionen aus dem Freundeskreise erzählte Silvan Vogel, dass es die einen cool, die andern nicht so spannend fänden, aber: «Denen kann man sehr gut erklären, dass Fischen nicht nur Köder bädele ist, sondern Wissen und Technik dahintersteckt.»
Quotes
«Mit dem Einwasserungsverbot gilt es nun wirklich gemeinsam das übergeordnete Ziel im Kampf gegen die Quaggamuschel zu sehen.»
Sara Muff, Co-Präsidentin FKL
«Die geteilte Führungsverantwortung im Co-Präsidium funktioniert tipptopp und kam im richtigen Moment.»
Markus Fischer, Co-Präsident FKL
Gewässerverschmutzungen – und kein Ende!
Medienmitteilung – 13. Januar 2023
Ernüchtert reagiert der Fischereiverband Kanton Luzern auf die Jahresstatistik über Gewässerverschmutzungen und Fischsterben im Jahr 2022. «Es ist nur noch zum Verzweifeln, die Fallzahlen verharren seit Jahren auf hohem Niveau und gehen nicht spürbar zurück», sagt Markus Fischer, Präsident des Fischereiverbandes.
Die Luzerner Polizei hat folgende Gewässerverschmutzungen registriert:
- 77 Fälle im Jahr 2022 (2021: 92).
- davon Landwirtschaft 18 Fälle (2021:32)
- Industrie/Gewerbe: 20 Fälle (2021: 30)
- Diverse/Unbekannt: 39 Fälle (2021: 30)
Kein Grund zum Aufatmen
Trotz Rückgang von 92 auf 77 Fälle und die leichte Unterschreitung des Durchschnitts der letzten Jahre (79,2) «gibt es keinen Grund, ein Jubellied anzustimmen», warnt Markus Fischer, Präsident des Fischereiverbandes Kanton Luzern FKL und verweist auf die langfristige Entwicklung. Die Jahre 2020 und 2021 seien mit je 92 offiziellen Fällen traurige Spitzenjahre gewesen. Das relativiert den Rückgang. Über eine längere Zeit betrachtet, verharre der jährliche Durschnitt hartnäckig bei rund 79,3 Fällen. «Das ist nun einfach mal zu viel zu hoch», so der Verbandspräsident. Für Fischerinnen und Fischer sei es frustrierend, wenn sie sich jahrein und jahraus mit Hegen und Pflegen um den Fischbestand und um optimale Lebensräume kümmern und alles innert Minuten durch Verunreinigungen aus der Landwirtschaft, dem Gewerbe oder von Privaten zunichte gemacht werde. «Es ist sehr bedauerlich, dass es im Kanton Luzern einfach nicht gelingen will, die Gewässerverschmutzungen spürbar zu senken.»
Fischsterben: starke Zunahme
Sorgen bereitet dem Fischereiverband vor allem die separate Statistik über Fischsterben. Diese sind zwischen 2021 und 2022 von 9 auf 14 gestiegen und liegen über dem Durchschnitt der letzten Jahre von 12,5 Fällen. Die 14 Fischsterben haben folgende Ursachen: 9 Landwirtschaft, 2 Diverse und 3 Unbekannt. Die nackte Fallzahl sagt wenig über das Ausmass. Der Fischereiverband fordert für die Zukunft mehr Informationen über Länge, Stückzahl und ökonomischen Schaden für Fischpächter und Öffentlichkeit.
Forderungen des Fischereiverbandes
Der Fischereiverband will das Trauerspiel Gewässerverschmutzungen endlich abschliessen und stellt folgende Forderungen auf:
- Landwirtschaft: Sensibilisierungs- und Informationsbemühungen weiterführen beziehungsweise verstärken, permanent das ganze Jahr.
- Gewerbe/Industrie: Mehr Sorgfalt auf den Baustellen, systematische Informations- und Sensibilisierungsaktionen der Betriebe, vor allem der Mitarbeitenden und Handwerker an der Front.
- Gemeinden: Umsetzung der Baustellenkontrolle. Das neue kantonale Projekt für die Überwachung der Baustellen muss rasch kommen.
- Kanton: Fortführung der systematischen Kontrolle der Landwirtschaftsbetriebe. Der Fischereiverband würdigt, dass während vier Jahren alle 4000 Betriebe überprüft werden.
- Polizei: Optimierung der Statistik über die Gewässerverunreinigungen. Es muss künftig genauer aufgezeigt werden, wie stark das Ausmass der Schäden ist.
- Private: Achtsamkeit im Umgang mit Gewässer in und um Haus, Garage und Garten» sowie Aufmerksamkeit an den Gewässern. Vorfälle in den Gewässern sind umgehend der Polizei zu melden.
Gewässerverschmutzungen: «viel zu hoch»

Medienmitteilung – 7. Januar 2022
Seit Jahren leiden und sterben viel zu viele Luzerner Fische an Gewässerverschmutzungen «Die Fälle verharren auf extrem hohen Niveau», kommentiert der Fischereiverband Kanton Luzern zur offiziellen Jahresstatistik 2021 der Luzerner Polizei.
Die wichtigsten Zahlen der Luzerner Polizei über Gewässerverschmutzungen:
- 92 Fälle im Jahr 2021 (92 im 2020, 88 im 2019).
- davon Landwirtschaft 32 Fälle im Jahr 2021 (20 im 2020, 21 im 2019).
- Industrie/Gewerbe: 30 Fälle im Jahr 2021 (35 im 2020, 33 im 2019).
- Diverse/Unbekannt: 30 Fälle im 2021 (37 im 2020, 34 im 2019)
Katastrophales Rekordjahr
«2021 und 2020 sind im langfristigen Vergleich zwei traurige Rekordjahre», resümiert Markus Fischer, Präsident des Fischereiverbandes Kanton Luzern. Die Gesamtzahl von 92 Fällen in diesem und im letzten Jahr ist unverändert hoch, Rekord seit es die Statistik gibt. Im Detail sind die Ursachen allerdings unterschiedlich. In der Landwirtschaft haben die Fälle im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent zugenommen, bei Industrie und Gewerbe um 20 Prozent abgenommen. Bei der wenig durchschaubaren Position «Diverse Ursachen» beträgt der Rückgang 20 Prozent.
Leider kommt der Fischereiverband nicht darum herum, die vor einem Jahr gemachte Aussage 1:1 zu wiederholen, Markus Fischer sagt damals wie heute: «Die Gewässerverschmutzungen im Kanton Luzern sind mit 92 Fällen so katastrophal hoch wie seit vielen Jahren nicht mehr, sie liegen deutlich über dem Durchschnitt von 76 Fällen in den letzten Jahren.»
Zu viele Fische sterben
Bei den Gewässerverschmutzungen mit einem Fischsterben präsentiert die Polizeistatistik folgende Zahlen:
- 9 Fälle Fischsterben im Jahr 2021 (16 im 2020, 8 im 2019)
- davon Landwirtschaft 4 Fälle im Jahr 2021 (8 im 2020, 2 im 2019)
- Industrie und Gewerbe 1 Fall im Jahr 2021 (5 im 2020, 2 im 2019)
- Diverse/Unbekannt: 4 Fälle im Jahr 2021 (3 im 2020, 4 im 2029)
Der Rückgang von 16 im letzten Jahr auf 9 ist erfreulich. Aber noch kein wirklicher Lichtblick. Denn die Fallzahl sagt wenig zum Ausmass. Immerhin wurden auf einer Länge vom rund 8 Kilometern Fische und Wasserlebewesen vernichtet. «Fakt ist, dass es schlicht und einfach zu viele Fische sind, die sterben und zu viele Lebensräume, die kaputt gehen“, so Markus Fischer.
Forderungen des Fischereiverbandes
«Landwirtschaft, Bauwirtschaft und Behörden müssen die Massnahmen intensivieren», so Fischer. Die Forderungen des Fischereiverbandes:
- Landwirtschaft: Die Sensibilisierungs- und Informationsbemühungen zusätzlich verstärken, und zwar permanent während des ganzen Jahres.
- Gewerbe/Industrie: Mehr Sorgfalt auf den Baustellen, systematische Informations- und Sensibilisierungsaktionen der Betriebe, vor allem der Mitarbeitenden und Handwerker an der Front.
- Gemeinden: Konsequentere Umsetzung der Baustellenkontrolle. Entweder glaubwürdig und echt in Eigenregie der Gemeinden oder durch die rasche Übertragung der Aufgabe an den Kanton. Das kantonale Projekt für die Überwachung der Baustellen muss schneller vorangetrieben werden.
- Kanton: Fortführung der systematischen Kontrolle der Landwirtschaftsbetriebe. Der Fischereiverband würdigt ausdrücklich, dieses Programm, dank dem während vier Jahren alle gut 4000 Betriebe überprüft werden; Abschluss im Jahr 2023.
- Polizei: Optimierung der Statistik über die Gewässerverunreinigungen. Die Position «Diverses», die einen beachtlichen Drittel der gesamten Statistik ausmacht, muss differenzierter und aussagekräftiger werden.
- Private: Achtsamkeit im Umgang mit Gewässer «im und um Haus, Garge und Garten» sowie Aufmerksamkeit an den Gewässern. Vorfälle in den Gewässern sind umgehend der Polizei zu melden.
Wasser aus Bächen und Flüssen nicht abpumpen
Medienmitteilung – 29. April 2020
Der Fischereiverband Kanton Luzern stellt fest, dass die Verlockung wegen der Trockenheit steigt, Wasser aus Bächen und Flüssen abzuzapfen. Wasserentnahmen sind ohne Bewilligung nicht zulässig. «Sie zerstören Fauna und Flora im und am Wasser», kritisiert Markus Fischer vom Fischereiverband.
Nach einer langen Phase der Trockenheit regnet es diese Woche endlich. Es bräuchte aber enorme Mengen an Niederschlägen, um den Rückschlag auch nur einigermassen aufzuholen. Deshalb rechnet der Fischereiverband Kanton Luzern weiterhin mit trockenem Böden und dem Abpumpen von Wasser aus Bächen und Flüssen: «Das geht nicht, weil Wasserentnahmen das Ökosystem schädigen und darum illegal sind», so Markus Fischer
Wie ist die rechtliche Situation?
Wasserentnahmen aus Bächen und Flüssen sind grundsätzlich bewilligungspflichtig. Wasser darf somit nicht einfach abgepumpt werden. Es gibt begründete Ausnahmen, wo die zuständige Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons eine Bewilligung erteilt (zum Beispiel zum Heizen oder Kühlen). Die Zahl solcher Ausnahmebewilligungen ist überschaubar und wird bei zu tiefen Wasserständen von der zuständigen Dienststelle widerrufen. Wer also keine vom Kanton ausgestellte Bewilligung hat, hat nicht das Recht, Wasser abzupumpen. Wer es trotzdem tut, handelt illegal und kann verzeigt werden.
Warum ist Wasser so wichtig?
Der Mensch braucht Wasser zum Leben, die Natur ebenso. In und an den Bächen und Flüssen befindet sich ein feinmaschiger wertvoller Lebensraum von Fauna und Flora. Ohne Wasser fällt das ökologische System zusammen. Die Rechnung ist laut Markus Fischer einfach: «Ohne Wasser keine Fische und überhaupt keine Lebewesen.» Wenn schon die Natur zu wenig Regen «schicke», so sei die zusätzliche Entnahme dieses Lebenselixiers für die Natur schlicht und einfach tödlich.
Was kann ich tun?
Der Fischereiverband dankt der Bevölkerung, den Fischern und Fischpächtern, wenn sie mit offenen Augen die Natur geniessen. Drohen Gewässer natürlicherweise oder wegen Wasserentnahmen auszutrocknen, soll unverzüglich die Umweltpolizei unter der Telefonnummer 117 kontaktiert werden. Damit kann die Umweltpolizei mit der Fischereifachstelle der Dienststelle lawa des Kantons in Kontakt treten, die Lage überprüfen und allfällige Massnahmen anordnen. Bi.
Fischer: „viel zu viele Gewässerunfälle“
Medienmitteilung 29. Januar 2020
Erneut haben die Gewässerverunreinigungen im Kanton Luzern um 6 Prozent zugenommen. „Zu viel“, schreibt der Fischereiverband Kanton Luzern. „Die Quote muss endlich sinken“, so Präsident Markus Fischer.
Das sind die harten Fakten, die die Luzerner Polizei in ihrer offiziellen Statistik ausweist: 88 registrierte Gewässerverunreinigungen im Jahr 2019 (Vorjahr 83). Damit liegt die Zahl über dem Durchschnitt von 74 Fällen in den Jahren 2012 bis 2018. Bei den Unfällen mit Fischsterben wurden 8 Fälle (Vorjahr 12) registriert.
Überhaupt nicht zufrieden
Der Fischereiverband Kanton Luzern FKL ist mit dieser Situation überhaupt nicht zufrieden. „Es will und will im Kanton Luzern einfach nicht gelingen, dass wir diese Quote senken können“, sagt Markus Fischer als Präsident des Fischereiverbandes. Das sei dringend nötig, denn: „Jeder Gewässerunfall ist einer zu viel.“ Nur ein Wermutstropfen ist für den Fischereiverband, dass wenigstens die (offiziellen) Fälle mit Fischsterben von 12 auf 8 gesunken sind. Aber: auch ohne Fischsterben zerstört jede Gewässerverunreinigung den Lebensraum im und am Wasser auf lange Zeit.
Baustellen besser kontrollieren
Ein vertiefter Blick auf die Statistik zeigt stabile Fallzahlen bei den Güllenunfällen, aber eine signifikante Zunahme der Baustellenunfälle um 54 Prozent (von 13 auf 20). „Diese Entwicklung muss uns alarmieren.“ Der Fischereiverband fordert die Luzerner Gemeinden auf, ihre Verantwortung bei der Kontrolle und Überwachung der Baustellen besser wahrzunehmen. Die Gemeinden müssten diesen Job nicht mal selber machen. Mit dem Zentralschweizer Umwelt- und Baustelleninspektorat (Zubi) stünde den Gemeinden ein Team von Fachleuten zur Verfügung. Bi.